Der alte Friedhof in Arpke bei Lehrte   26. März 2003

Bei einem Besuch einiger Gräber von Verwandten in dem kleinen Dorf Arpke stolperte ich gedanklich über den Namen „Neuer Friedhof“. Ich ging, einfache Logik anwendend“, davon aus, dass es dementsprechend auch einen „Alten Friedhof“ geben oder gegeben haben muss. Nachdem ich diesen Gedanken laut äußerte, war diese Frage auch schnell beantwortet.

An der Straße mit dem netten Namen „Am alten Friedhof“ (hätte ich mir auch denken können) befindet sich ein total verrosteter und verbogener Eisenzaun mit einer Pforte, dahinter ein mit Buschwerk und Bäumen völlig überwuchertes Gelände. Ohne den Straßennamen wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass es sich hierbei um einen Friedhof handeln könnte. Ich betrat das Gelände durch die Pforte, die sich erstaunlicherweise widerstandslos öffnen ließ und ging über einen Trampelpfad direkt in das Dickicht. Schon stand ich vor einem umgekippten Grabstein. Es fanden sich noch viele weitere überwucherte zum Teil vermooste Grabsteine. Die Stimmung war trotz strahlender Sonne extrem unheimlich. Plötzlich eine Lichtung und ein mit scheinbar sehr viel Liebe gepflegtes Grab mit frischen Blumen und einer brennenden Kerze. Hiervon gab es noch drei weitere. Der Friedhof war also nicht ganz vergessen. 

Wer wirklich mal eine extrem unheimliche gruselige Stimmung erleben will, der macht hier in der Abenddämmerung einen Spaziergang. Aber auch tagsüber hat das Gelände allein schon durch die zum Teil seltenen Pflanzen seinen Reiz.

 

 

Der Friedhof wurde 1960 offiziell stillgelegt und die Beerdigungen fanden von nun an auf dem 1958 errichteten „Neuen Friedhof“ statt, mit Ausnahme einiger Familiengräber die sogar heute noch genutzt werden.
Erneuter Besuch im November 2005 bei Regenwetter.
Die Kapelle auf dem „Neuen Friedhof“ brannte 1994 komplett ab, der Neubau konnte allerdings bereits ein Jahr später wieder seinen Betrieb aufnehmen.
Meine Uroma war übrigens die erste Verstorbene die 1960 in der neuen Kapelle aufgebahrt wurde und die zweite Person die dort beerdigt wurde. Da ich erst 1967 geboren bin kannte ich sie natürlich nicht. Das Grab wurde mittlerweile eingeebnet.

Mit bestem Dank an Meine Großeltern für weitere Informationen und für das nette Abendbrot.

aktualisiert: 17. Oktober 2008
Bericht und Fotos: M. Panitzek www.verstecktes.de